Wir freuen uns im Rahmen unseres Filmprojektes zum Thema "Globalisierung, Internationalisierung, neue Märkte" mit den Germanistik-Studenten und ihrem Dozenten Dr. Gunnar Klatt zusammenzuarbeiten.
Episode 1 | 1: Was ist los hinter der Großen Chinesischen Mauer? Ein Gespräch mit Dr. Gunnar Klatt
Veröffentlicht am 14. Februar 2021 von weltweitpodcast.
In diesem Gespräch mit den DAAD-Lektorinnen von Weltweit, Katrin Nowak (Chile) und Mareike Schmidt (Neuseeland) erfahrt ihr mehr über sein Leben in dieser chinesischen Großstadt und über seine Erfahrung als Deutschdozent:
"Wird der QR-Code auf seinem Handy in der Pandemie auf Rot geschaltet, ist Schluss. Dann wird ihm der Zutritt zu Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und selbst zum Universitätsgelände verwehrt. Selbst hat er keinen Einfluss darauf, es ist der Große Bruder, der die App fernsteuert.
In unserer ersten Episode von “weltweit” nimmt uns Dr. Gunnar Klatt mit in die Volksrepublik China. Gemeinsam werfen wir einen Blick hinter die Große Mauer und er erzählt von seinem Alltag und seiner Arbeit als Ortslektor für deutsche Sprache und Auslandsgermanistik an der Ocean University of China in der Küstenstadt Qingdao.
Nachdem er vor über 8 Jahren das Land für wenige Wochen als Tourist bereiste, ließ es ihn nicht mehr los. Er wollte mehr erfahren, suchte sich schon kurze Zeit nach seiner Reise eine Stelle als Lehrer und zog nach China. Die Gegensätze sind es, die ihn nach wie vor faszinieren: Zum Beispiel Senioren, die in den Parks von Millionenstädten zwischen modernen Hochhäusern mit Tai Chi den Tag beginnen und junge Leute, die in einer der zahlreichen Karaoke-Bars koreanische Popsongs singen und per App Getränke bestellen. Die bunten Märkte, wo man sich nicht satt sehen kann. Und auch die Exotik des Alltags reizt ihn, die das Land so anders als Europa macht, aber doch weniger herausfordernd als z.B. Indien, wo er vorher lebte.
Nicht nur die Gegensätze sind allgegenwärtig, sondern auch der rasante Wandel. Gunnar erzählt uns davon, wie sich China in den letzten Jahren verändert hat. Wie der anhaltende Bauboom die Küstenstädte immer weiter wachsen lässt, wie stark Digitalisierung den Alltag beeinflusst, wie die Regierung versucht, Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Aber er erzählt auch davon, wie Druck und Kontrolle zunehmen, der Zugang zu westlichen Medien immer komplizierter wird und was das alles für den Alltag bedeutet.
Die Regierung bietet Wohlstand und Fortschritt und verlangt im Gegenzug Disziplin und Folgsamkeit. Vielleicht ist in diesem Deal nicht nur die Erklärung dafür zu finden, warum 1,4 Mrd Chinesen die harten Maßnahmen in der Bekämpfung der Corona-Pandemie unterstützen, sondern auch für den Erfolg der Chinesen. Wer als Ausländer*in in China lebt, muss sich arrangieren, lernt aber auch, dass die Wahrheit irgendwo zwischen chinesischer Staatspropaganda und westlicher Berichterstattung liegt.
Was man in China über Freiheit denkt und welche wertvollen Tipps Gunnar für all diejenigen hat, die mit den Gedanken spielen, in China Deutsch zu lehren und was es mit all den QR-Codes auf sich hat, die man im Alltag in China scannt, hört ihr in unserem Gespräch."
Source: weltweitpodcast
Deutsche Kolonialzeit in China: Es blieben Architektur und Bier
"Zwischen 1898 und 1919 pachtete das deutsche vom chinesischen Kaiserreich das Gebiet Kiautschou an Chinas Ostküste. Hauptstadt war Tsingtau, heute Qingdao. Was davon blieb: Herrenhäuser und eine der größten Brauereien Asiens."
Von Axel Dorloff | 20.07.2020 zum Thema:
Quingdao, ehemahliger deutscher Handelsstützpunkt
"Am Unterlauf des Gelben Flusses liegt die ostchinesische Hafenstadt Qingdao. Im gesamten Verwaltungsgebiet der Stadt leben etwa 8,5 Millionen Menschen. Qingdao gehört zur Provinz Shandong und gehört zu den wichtigsten Städten dieser Region und ist damit auch einen Besuch in jeder Hinsicht wert."
Comments